Was hier aussieht wie ein vierblättriges Kleeblatt oder eine zarte Blüte ist in Wirklichkeit ein Teil des Mäuseauges. Forscher haben die Netzhaut der Nager mit fluoreszierenden Markern versehen, um die Verbreitung von Genfähren im Rahmen einer Gentherapie gegen das Glaukom sichtbar zu machen.
Der Grüne Star, fachsprachlich Glaukom, ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Ein krankhaft erhöhter Augeninnendruck schädigt dabei im Laufe der Zeit Zellen in der Netzhaut, die sogenannten retinalen Ganglionzellen und auch den ins Auge mündenden Sehnervenkopf. Als Folge schrumpft das Gesichtsfeld der Betroffenen immer weiter und im Extremfall erblinden sie.
Abhilfe schaffen kann beim Grünen Star nur eine rechtzeitige Behandlung, die der Schädigung der Netzhaut und des Sehnervs vorbeugt. Seit einiger Zeit untersuchen Forscher dabei auch die Möglichkeit, die Retinazellen durch eine Gentherapie resistenter gegen die Druckbelastung zu machen. Das könnte das Fortschreiten des Glaukoms verlangsamen.
Um diese Option näher zu untersuchen, haben Forscher hier eine Mäuseretina mit einem Virus als Genfähre versetzt. Das Virus transportiert Gene in die Retinazellen, die diese gegen den Druck immunisieren sollen. Um die Ausbreitung des Virus und damit des Reparaturgens sehen zu können, haben die Wissenschaftler das Genstück mit einem Fluoreszenzmarker kombiniert.
Diese Mikroskopaufnahme zeigt die Netzhaut einer Maus zwei Monate nach Behandlung mit dem Virus. Gelbe Leuchtpunkte zeigen Retinazellen, die das neue Gen eingebaut und aktiviert haben, blau erscheinen die retinalen Ganglionzellen sowie Nerven und Zellkörper. Die Aufnahme zeigt, dass das Einschleusen der Gene erfolgreich war: Ein Großteil der Netzhautzellen hat das Genstück inkorporiert.