Früher als gedacht: Die ersten Primaten könnten noch zur Zeit der Dinosaurier entstanden sein – früher als bislang gedacht. Dafür spricht der Fund von fossilen Zähnen zweier Ur-Primaten-Spezies im US-Bundesstaat Montana. Sie sind 66 Millionen Jahre alt und damit die ältesten fossilen Zeugnisse früher Primaten. Zudem legt ihr Alter nahe, dass der Ursprung dieser Arten noch in der Kreidezeit lag, wie die Forscher berichten.
Die ersten Urformen der Säugetiere könnten schon zur Zeit der Dinosaurier durch das Unterholz gewuselt sein. Wann allerdings aus ihnen die ersten Primaten entstanden – der Ordnung, der Lemuren, Affen und wir Menschen angehören – ist bislang unklar. So deuten molekulargenetische Studien daraufhin, dass die Ur-Primaten schon während des Dinozeitalters entstanden. Doch die bislang ältesten Fossilfunde dieser Säugetiergruppe stammen erst aus der Zeit vor 55 bis 47 Millionen Jahren.

Zähne von zwei frühen Primaten
Jetzt wirft eine Entdeckung im US-Bundesstaat Montana ein neues Licht auf die Evolution unserer frühen Vorfahren. Denn Paläontologen um Gregory Wilson Mantilla von der University of Washington haben dort fünf fossile Primatenzähne entdeckt. Morphologische Vergleiche ergaben, dass diese Zähne von zwei verschiedenen Arten der Gattung Purgatorius stammen. Eine dieser Spezies ist bisher noch nie beschrieben worden.
Die Purgatoriiden gelten als eine der ältesten und ursprünglichsten Gruppen der frühen Primaten im weiteren Sinne. „Sie sind daher besonders wichtig, um die Primaten-Herkunft zu verstehen“, erklären die Forscher. Die in Montana entdeckten Fossilien legen nahe, dass diese urzeitlichen Säuger kleine Waldbewohner waren, die anders als noch urtümlichere Säugetiere sowohl Insekten als auch pflanzliche Nahrung wie Früchte fraßen.