Stacheliger Methusalem: In Dänemark haben Forschende den bisher ältesten Igel der Welt entdeckt. Das Tier wurde gut 16 Jahre alt und lebte damit sieben Jahre länger als der vorherige Rekordhalter der Igelwelt. Auch einige weitere im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts gefundene Igel erwiesen sich als erstaunlich langlebig. Wenn ein Igel es einmal schafft, das für ihn besonders gefährliche erste Jahr zu überstehen, kann er offenbar ein durchaus stolzes Alter erreichen.
Der Europäische Igel (Erinaceus europaeus) gehört zu unseren bekanntesten heimischen Wildtierarten. Die gestachelten Insektenfresser kommen oft in Gärten und Parks vor und vertilgen dort Nacktschnecken, Regenwürmer und verschiedenste Insekten. Den nahrungsarmen Winter überdauern die Igel durch einen Winterschlaf, bei dem sie Stoffwechsel, Atmung und Körpertemperatur bis auf ein Minimum absenken.

Tote Igel fürs Citizen-Science-Projekt
Doch trotz seiner Bekanntheit gibt der Igel auch noch einige Rätsel auf. So ist bisher unklar, wie viele Igel es überhaupt in Europa gibt, wie ihre Populationen zusammengesetzt sind und wie lange die Tiere leben können. Das macht es schwer einzuschätzen, wie sehr die Igel unter Mangel an Überwinterungsplätzen, geeigneten Habitaten und dem massenhaftes Überfahrenwerden schon dezimiert wurden.
Um mehr Klarheit zu schaffen, haben Sophie Lund Rasmussen von der Universität Aalborg und ihre Kollegen ein Citizen-Science-Projekt lanciert, in dem Freiwillige in ganz Dänemark tot aufgefundene Igel einsammeln und einschicken sollten. Die Biologen untersuchten alle 697 eingesandten Igel eingehend und konnten bei knapp 400 von ihnen die Kieferknochen herauspräparieren und auf Wachstumslinien im Knochen untersuchen. Diese entstehen, weil das Wachstum der Tiere während des Winterschlafs stoppt. Dadurch lässt an den Knochenlinien wie an Jahresringen das Alter der Igel ablesen.