Lernen macht nicht immer Spaß – wohl aber der Moment des Begreifens: Wenn es plötzlich „Klick“ macht, alles plötzlich ganz einfach und logisch erscheint, fühlt man sich glücklich. Ursache dieses Glücksgefühls ist eine Art „Drogenhigh“ des Gehirns, wie jetzt Neurowissenschaftler herausgefunden haben: Das „Aha“-Erlebnis löst eine biochemische Kaskade aus, die das Gehirn mit einem Schuss von natürlichen Opium-ähnlichen Substanzen überschwemmt.
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Nach Ansicht von Irving Biederman von der Universität von Südkalifornien ist daher der Wissensdurst, der Wunsch, immer neue Erfahrungen zu machen, im Prinzip nicht anderes als die Gier des Gehirns nach dem nächsten „Fix“. „Diese Sucht motiviert uns Menschen, die Rate, mit der wir neue Eindrücke aufnehmen zu maximieren“, erklärt der Forscher im Magazin American Scientist.
Doch diese Sucht nach Wissen, oder besser nach dem “Aha-Erlebnis, hat auch einen handfesten evolutiven Vorteil, so Biederman. Denn in der Selektion eines geeigneten Partners spielt die Intelligenz – und damit auch das angeeignete Wissen – eine wichtige Rolle. Nach Ansicht des Wissenschaftlers könnte dieser auch bei ästhetischen Aha-Erlebnissen eintretende Belohnungseffekt auch erklären, warum der Mensch eine so ausgeprägte Neugier besitzt.