Eisiger Lebensbringer: Die Raumsonde Rosetta hat erstmals eine Aminosäure auf einem Kometen nachgewiesen. Ihr Massenspektrometer detektierte die Aminosäure Glycin, sowie den DNA-Baustein Phosphor in der Gas- und Staubhülle des Kometen Churyumov-Gerasimenko. Dies liefert weitere Indizien dafür, dass Kometen der jungen Erde einst als Lieferanten für organische Moleküle gedient haben könnte, so die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“.
Schon seit längerem mehren sich die Indizien dafür, dass Kometen der jungen Erde wichtige Lebensbausteine und möglicherweise auch einen Teil ihres Wassers brachten. Messdaten zeigen, dass die eisigen Brocken DNA-Bausteine und weitere komplexe organische Moleküle wie Zucker und die Vorstufen von Aminosäuren enthalten können.
Aminosäure Glycin
Jetzt hat das Massenspektrometer an Bord der Rosetta-Sonde erstmals auch die Aminosäure Glycin auf „ihrem“ Kometen Churyumov-Gerasimenko nachgewiesen. Diese einfachste aller Aminosäuren wurde zuvor zwar bereits in einigen Kometenstaub-Proben der Stardust-Mission der NASA entdeckt., damals konnte aber eine nachträgliche Verunreinigung nicht ausgeschlossen werden.
„Dies ist der erste direkte Nachweis von Aminosäuren in der dünnen Atmosphäre eines Kometen“, sagt Kathrin Altwegg von der Universität Bern. Registriert hat das Massenspektrometer der Sonde das Glycin mehrfach – zuerst im Oktober 2014, dann noch häufiger kurz vor dem sonnennächsten Punkt des Kometen, als die Ausgasungen auf ihm am stärksten waren.