Droge aus zweiter Hand: Über unser Abwasser gelangen auch immer mehr Amphetamine in Flüsse und Seen. Diese Drogen sind selbst fernab der Städte in Flüssen nachweisbar, wie eine Studie aus den USA belegt. In Stadtnähe reichen die Konzentrationen sogar schon aus, um das Wachstum von Algen und Bakterien zu hemmen, wie die Forscher feststellten. .
Ob Antibiotika, Verhütungsmittel oder Psychopharmaka: Mit unserem Abwasser gelangen immer mehr Medikamenten-Rückstände in Flüsse und Seen – das ist schon länger bekannt. Denn die Kläranlagen können diese Wirkstoffe nicht vollständig entfernen. Als Folge verändern Fische ihr Verhalten oder erleben männliche Frösche und Kröten eine unfreiwillige Geschlechtsumwandlung.
Mode-Droge im Abwasser
Relativ neu im Cocktail der Abwasser-Arzneistoffe sind Amphetamine. Substanzen aus dieser Stoffklasse werden einerseits als Aufputschmittel oder illegale Drogen genutzt, beispielsweise in Form von Crystal Meth. Andererseits aber kommen Amphetamine auch bei der Therapie von ADHS zu Einsatz: Methylphenidat, bekannt als Präparat Ritalin, wird oft gegen diese Störung verschrieben.
„Wir haben allen Anlass zu vermuten, dass solche Stimulantien vermehrt in die Umwelt gelangen“, erklärt Sylvia Lee vom Cary Institute of Ecosystem Studies in Millbrook. „Doch welche ökologischen Folgen das hat, ist weitestgehend unklar.“ Um herauszufinden, wie viele Amphetamin über das Abwasser bereits in Gewässer gelangt, entnahmen die Forscher Proben an sechs Stellen eines Flusssystems in Baltimore.