Die letzten ihrer Art? Für eine Maus in Kamerun, einen Salamander in der Türkei und eine Lerche in Somalia wird die Zeit knapp. Denn sie gehören zu den 15 bedrohtesten Tierarten der Erde. Sie stehen ganz am Ende einer Liste Tierarten, die sich einem internationalen Forscherteam zufolge aber mit sofortigen Schutzmaßnahmen noch retten lassen könnten. Die Wissenschaftler nennen im Magazin „Current Biology“ auch die Kosten für den nötigen Schutz – sie fallen vergleichsweise niedrig aus.
Tausende von Tierarten weltweit sind vom Aussterben bedroht – Schuld daran ist in den meisten Fällen der Mensch. Maßnahmen zum Artenschutz gibt es zwar mehr und mehr, sie können aber bislang kaum mithalten, um ein drohendes Massenaussterben abzuwenden. Nach den im Rahmen der UN-Biodiversitäts-Konvention im Jahr 2010 beschlossenen Zielen soll der Artenschutz deshalb bis 2020 deutlich ansteigen: Natürliche Lebensräume sollen besser geschützt, die Überfischung der Ozeane gestoppt und große Flächen der Erde unter Naturschutz gestellt werden.
Wissenschaftler unter der Leitung von Dalia Conde von der Süddänischen Universität in Odense haben nun untersucht, wie hoch der Aufwand und die Kosten wären, um besonders bedrohte Tierarten zu retten. Dabei konzentrierten sie sich auf Arten, die nach Angaben der Schutzorganisation „Alliance for Zero Extinction“ (AZE) nur noch an jeweils einem einzigen Ort auf der Erde existieren. Auch das bereits existierende Fachwissen und die Schwierigkeit, eine Art in Zoos zu erhalten, bezogen die Forscher mit ein. Das Ergebnis ist eine Liste von 841 Tierarten, bei denen Aussicht auf Rettung besteht – ein „conservation opportunity index“.

Extrem gefährdete Lebensräume
Am unteren Ende dieser Liste stehen Tierarten, deren Überleben besonders gefährdet ist. Das Säugetier mit der geringsten Aussicht auf Rettung ist demnach die Maus Lophuromys eisentrauti im westlichen Kamerun. Nur wenig besser geht es der Chiapa-Kletterratte Tylomys bullaris und der Tropischen Taschenratte Geomys tropicalis, die beide in Mexico leben – noch.