Vom Sonderfall zum Dauergast: Die ersten Asiatischen Tigermücken haben es geschafft, bei uns heimisch zu werden. In Süddeutschland hat die eingeschleppte Mückenart erstmals überwintert und sich vor Ort vermehrt. Dies könnte auf eine dauerhafte Ansiedlung hindeuten, meinen Forscher. Die als Überträger des Denguefiebers und anderer Krankheiten bekannte Mücke wurde bisher nur vereinzelt einschleppt, könnte sich aber dank des Klimawandels bald schon in größerer Zahl bei uns halten.
Vorausgesagt ist es schon länger: Schon vor drei Jahren warnten Forscher, dass sich die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) bald auch in Deutschland dauerhaft ansiedeln könnte. Denn dank des Klimawandels werden die Winter milder, so dass die ursprünglich aus den Tropen stammende und damit kälteempfindliche Mücke hier überwintern kann. Bisher wurde die Tigermücke meist nur vereinzelt aus dem Süden eingeschleppt, konnte sich aber nicht halten.
Das jedoch hat sich nun geändert. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hatte bereits im letzten Herbst zum ersten Mal eine Vermehrung der invasiven Stechmückenart in Deutschland festgestellt. Vor wenigen Wochen wurden nun erneut Eier, Larven, Puppen und ausgewachsene Exemplare der Asiatischen Tigermücke im Osten Freiburgs gefunden.
Erste dauerhafte Population in Süddeutschland?
Nach Angaben der Forscher deutet dies auf eine Überwinterung und dauerhafte Ansiedlung der Tigermücke in diesem Gebiet hin. Denn für eine Vermehrung neu eingeschleppter Individuen aus Südeuropa wäre es saisonal ungewöhnlich früh. Und weil der Fundort außerhalb der Mücken-Flugdistanz zu den gängigen Einschleppungsrouten aus Südeuropa liegt, ist die Wahrscheinlichkeit der erfolgreich gemeisterten Überwinterung außerordentlich hoch.