Mächtig und krank: Auch Raubdinosaurier hatten gesundheitliche Probleme, zum Beispiel in Form von Arthrose, Knochenbrüchen oder Infektionen. Dieser urzeitlichen „Krankenakte“ haben Paläontologen nun die Wehwehchen von drei Spezies aus Südamerika hinzugefügt. Deren Knochen deuten darauf hin, dass die Raubsaurier unter anderem an Gelenkerkrankungen der Wirbelsäule und an genetischen Defekten litten, in deren Folge mehrere ihrer Wirbel miteinander verschmolzen waren.
Auch Dinosaurier hatten bereits mit allerhand Krankheiten und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Deformierte fossile Knochen verraten uns zum Beispiel, dass manche von ihnen an Halsweh litten, während andere an Krebs, Arthrose oder möglicherweise sogar Malaria erkrankt waren. Für welche Wehwehchen ein Dinosaurier besonders anfällig war, hing auch mit seiner Spezies und seinem Lebensstil zusammen.
So sind unter Fossilien des räuberischen Allosaurus zum Beispiel häufig verheilte Rippen- und Beinbrüche zu finden, die die Tiere sich wahrscheinlich während der Jagd zuzogen. Paarungs- und Revierkämpfe unter Tyrannosauriern sorgten hingegen dafür, dass einige von ihnen an den Fossilien ablesbare Bisswunden am Kopf davontrugen.

Doppelwirbel durch Gendefekt?
Nun haben Paläontologen um Mattia Baiano von der Chinesischen Universität Hongkong bei drei weiteren Spezies von Raubdinosauriern ebenfalls Hinweise auf gesundheitliche Probleme gefunden. Die Tiere gehören zu den Abelisauriden und lebten während der späten Kreidezeit vor 90 bis 70 Millionen Jahren im heutigen Südamerika. Die Gruppe zeichnete sich durch besonders kurze Arme und einen hohen Schädel mit knöchernen Verzierungen aus.