Bisher war unklar, ob Menschenaffen ihre Handlungen gezielt im Voraus planen können oder doch nur aus momentanem Antrieb heraus handeln. Jetzt hat ein Zooschimpanse den ersten Beleg geliefert, dass er tatsächlich plant: Er legte zunächst in aller Ruhe ein Arsenal von Wurfgeschossen an, die er dann später, wenn Zoobesucher ihn nervten, auf diese warf.
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Schon häufiger haben Wissenschaftler an Affen Verhaltensweisen beobachtet, die auf gezielte Planung zurückzugehen schienen. Bisher war es dabei jedoch nicht möglich, eindeutig zu unterscheiden, ob die Affen damit auf gegenwärtige Bedürfnisse reagieren – dann wäre es keine echte Planung – oder aber auf zukünftige und damit echtes Vorausdenken.
Wenn beispielsweise ein Schimpanse einen Zweig abbricht um damit Termiten zu fischen, oder einen Stein aufliest um eine Nuss zu knacken: Hat er dabei auf seinen momentanen Hunger oder den Anblick eines Termitenhügels oder einer Nuss reagiert oder denkt er wirklich soweit im Voraus, dass er diese Werkzeuge sammelt, um für zukünftigen Hunger gewappnet zu sein? Im schwedischen Furuvik-Zoo lieferten Beobachtungen an einem Schimpansen-Männchen den Wissenschaftlern nun den ersehnten Beleg: