De-Extinction-Durchbruch: Einem Forschungsteam sind entscheidende Schritte zur Wiedererweckung des vor fast 100 Jahren ausgestorbenen Tasmanischen Tigers gelungen. Sie haben erstmals die DNA dieses auch als Beutelwolf bekannten Raubtiers zu 99,9 Prozent präzise rekonstruiert. Außerdem gelang es bereits, Teile seines Genoms in die Stammzellen einer Beutelmaus einzuschleusen – sie sollen das Zellgerüst für die Neuzüchtung dieses einstigen Top-Prädators Australiens liefern.
Einst war der Tasmanische Tiger (Thylacinus cynocephalus), auch Beutelwolf genannt, das größte Raubtier des australischen Kontinents. Doch die Jagd durch den Menschen machte ihm den Garaus. Der letzte Vertreter seiner Art starb 1936 in einem australischen Zoo, seither gibt es nur noch einige tote, präparierte Exemplare. Doch schon seit einigen Jahren arbeiten Forschende daran, den einstigen Top-Prädator Australiens wieder zum Leben zu erwecken – mithilfe von gentechnischen Methoden.

In Vorbereitung auf diese „De-Extinction“ haben Forschende bereits erste DNA-Fragmente aus Präparaten des Tasmanischen Tigers extrahiert und sie in die Zellen einer Beutelmaus eingeschleust. Allerdings blieb Thylacinus-Erbgut noch stark lückenhaft. Im Jahr 2023 gelang einem Team ein weiterer wichtiger Durchbruch: Zum ersten Mal überhaupt gelang es ihnen, auch die RNA des Beutelwolfs zu sequenzieren – sie liefert wichtige Inforationen über die Genregulation in den verschiedenen Geweben des Tieres.
99,9 Prozent der Beutelwolf-DNA
Jetzt ist ein weiterer Schritt zur „Auferstehung“ des Tasman-Tigers gelungen: Ein Team um Andrew Pask von der University of Melbourne und dem De-Extinction-Unternehmen „Colossal Biosciences“ hat erstmals das Erbgut von Thylacinus nahezu vollständig und mit hoher Präzision rekonstruiert. Das Material dafür stammte aus einem vor 108 Jahren gestorbenen und präparierten Exemplar aus dem Naturkundemuseum Melbourne.