Spektakulärer Fund: Im Südosten Australiens haben Paläontologen die rund 15 Millionen Jahre alten Relikte eines artenreichen Regenwalds entdeckt. Tausende nahezu perfekt konversierte Fossilien zeugen von der damals noch weit üppigeren Lebenswelt dieser Region. Die Relikte sind dank umhüllender Eisenminerale so gut erhalten, dass sogar einzelne Zellen erkennbar blieben. Dies ermögliche einzigartige Einblicke in die australische Lebenswelt des Miozäns, so das Team im Fachmagazin „Science Advances“.
Ob die ältesten Spuren des Lebens, 30 Meter lange Dinosaurier oder der Urahn der Kängurus: In Australien wurden schon viele einzigartige Fossilien zutage gefördert. Sie dokumentieren, wie vielfältig die Lebenswelt und Klimageschichte dieses Kontinents war. Den letzten großen Wandel erlebte Australien im Miozän, als vor rund 15 Millionen Jahren das Klima relativ schnell trockener und wärmer wurde. Frühere Regenwälder und Feuchtgebiete wurden zu Savannen und Buschland, das Innere des Kontinents zur Wüste.
Üppiger Regenwald statt trockenem Buschland
Einen einzigartigen Einblick in diese Umbruchphase liefert nun die neu entdeckte Fossillagerstätte McGraths Flat in New South Wales, rund 250 Kilometer nordwestlich von Sydney gelegen. Paläontologen um Matthew McCurry vom Australian Museum in Sydney haben dort tausende von Fossilien aus der Zeit vor 16 bis elf Millionen Jahren entdeckt. Unter den Funden sind Zeugnisse einer einst üppigen Regenwaldflora, aber auch Fossilien von Fischen, Vögeln und sonst nur selten erhaltenen wirbellosen Tieren.
„Die Funde belegen, dass dieses Gebiet einst von einem warmen, mäßig feuchten Regenwald bedeckt war und dass das Leben hier in den Central Tablelands von New South Wales einst artenreich und üppig war“, erklärt McCurry. Während Regenwaldgebiete heute auf geschützte Areale östlich des Gebirgskamms Great Dividing Range beschränkt sind, zeugt der fossile Wald davon, dass es bis vor 15 Millionen Jahren auch im heute trockeneren Westen Regenwälder gab.