Spektakuläre Entdeckung: Im australischen Outback hat ein Forschungsteam einen besonderen Fund gemacht: Kamerafallen lieferten Hinweise auf eine zuvor unbekannte Säugetierart. Mithilfe von Umwelt-DNA – der genetischen Analyse von Kot- und Haarproben – gelang es dem Team, Aussehen und Fortpflanzung des Tieres einzugrenzen. Demnach handelt es sich um ein Säugetier mit ungewöhnlich langen Ohren, das Eier legt.
Nicht-invasive Methoden sind heutzutage Standardverfahren in der modernen Biodiversitätsforschung. Wo früher noch Entdecker mit dem Fernglas durch den Busch robbten, liefern heute Kamerafallen und die DNA-Analyse von in der Landschaft herumliegenden Haar- oder Kotproben Informationen über versteckt lebende Arten. Kameradaten und biologische Proben lassen sich dann in Laboren und Büros analysieren und auswerten, ohne dass sich die Forschenden dafür von Moskitos zerbeißen oder der Sonne grillen lassen müssen.
In die Kamerafalle gegangen
Ein Datensatz aus dem australischen Outback hat nun einen überraschend Fund erbracht. Die Analyse von Kamerafallenfotos und sogenannter Umwelt-DNA lieferte den Nachweis für eine neue Säugetierart. In Australien haben sich viele Sonderformen und sehr ursprüngliche Tiere erhalten, unter anderem die einzigen eierlegenden Säugetiere, die Schnabeltiere und Schnabeligel. Viele australische Arten besiedeln zudem ähnliche Nischen wie unsere heimischen Säuger und ähneln ihnen daher auch äußerlich.
„Wir wissen noch nicht genau, wie das Tier aussieht. Leider haben wir nur ein unscharfes Kamerafallenfoto, das aber zumindest seine Existenz bestätigt“, berichtet Professor Fickel vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). „Unser umfassendes genetisches Datenarchiv ermöglicht es uns, Merkmale eines Tieres anhand des Genmaterials genau vorherzusagen. So konnten wir rekonstruieren, wie das Tier höchstwahrscheinlich aussehen muss.“