Treue Begleiter: Die Vorfahren der amerikanischen Ureinwohner kamen vor rund 15.000 Jahren nicht allein über die Beringstraße in die Neue Welt – sie brachten ihre Hunde mit. Darauf deuten Genanalysen fossiler Überreste von Menschen und Hunden aus jener Zeit hin. Demnach stammten die frühesten Hunde in Amerika aus Sibirien, wo sie wahrscheinlich vor rund 23.000 Jahren domestiziert wurden.
Hunde begleiten den Menschen schon seit vielen tausend Jahren und waren wahrscheinlich die erste domestizierte Tierart. Wie, wo und wann genau sie zum besten Freund des Menschen wurden, ist aber weiterhin Gegenstand von Forschungen. Bisherige Studien legten nahe, dass dieser Schritt mindestens zweimal stattfand, und zwar unabhängig voneinander sowohl in Ostasien als auch in Europa. Analysen fossiler Zähne deuten darauf hin, dass sich einige noch wolfsähnliche Hundevorfahren schon vor 28.500 Jahren von menschlichen Abfällen ernährten.
Die meisten heute in Amerika verbreiteten Hunde stammen von europäischen Rassen ab, die mit der Kolonialisierung auf den neuen Kontinent kamen. Schon früher haben allerdings archäologische Funde darauf hingedeutet, dass auch die amerikanischen Ureinwohner Hunde hielten und dass diese möglicherweise eurasische Vorfahren hatten.
Wurzeln in Sibirien
Ein Team um Angela Perri von der Durham University wirft nun anhand einer Auswertung von DNA-Analysen ein neues Licht auf die gemeinsame Geschichte von Hunden und Menschen in Amerika. Dazu haben die Forscher Studien herangezogen, die archäologische Funde von Hunden und Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt genetisch untersucht hatten. Da Perri und ihr Team Daten von eindeutig domestizierten Hunden einbezogen, waren die ältesten ausgewerteten Funde maximal 15.000 Jahre alt.