Ungleich verteilt: Die Biomasse des Menschen übertrifft die aller wildlebenden Landsäugetiere um fast das 20-Fache, das aller Meeressäuger um das Zehnfache, wie eine globale Bilanz für die Biomasse der Säugetiere enthüllt. Demnach liegt die Biomasse der landlebenden Wildtiere bei 22 Millionen Tonnen, angeführt von Weißwedelhirsch, Wildschwein und Elefant. Meeressäuger kommen auf 39 Millionen Tonnen, ihre Top Drei sind Finnwal, Pottwal und Buckelwal. Doch die mit Abstand größte Biomasse bringen unsere Nutz- und Haustiere auf die Waage: 630 Millionen Tonnen.
Der Mensch ist zwar die dominante und einflussreichste Tierart auf unserem Planeten, aber wenn es nach der Häufigkeit oder Biomasse geht, liegen andere Tiergruppen vorn. Vor allem die Arthropoden, zu denen Insekten, Spinnentiere und Krebse gehören, übertreffen alle anderen Tiergruppen in Biomasse und Menge bei weitem. Auch unter den Säugetieren haben andere zahlenmäßig die Nase vorn: Nagetiere machen mehr als 40 Prozent aller wildlebenden Säugetierarten aus, Fledermäuse sind die individuenreichste Gruppe der Landsäugetiere.
Doch wie sieht es bei der Biomasse der Säugetiere aus? Forscher um Lior Greenspoon vom Weizman Institute of Science in Israel haben nun eine erste Bilanz aller wildlebenden Säugetiere auf unserem Planeten erstellt. Dafür nutzten sie Daten von knapp 400 Säugetierarten, für die detaillierte Angaben zur Häufigkeit und Biomasse vorliegen. Mithilfe eines Algorithmus ermittelten sie dann anhand von Körpergewicht und geschätzter Verbreitung die Biomasse für die restlichen rund 4.800 landlebenden Säugetierarten.
Biomasse der landlebenden Wildtiere kaum höher als die unserer Hunde
Das Ergebnis: Alle wildlebenden Säugetierarten an Land bringen zusammen rund 22 Millionen Tonnen auf die Waage. Damit liegt ihre Biomasse weit unter der des Menschen und seiner Nutz- und Haustiere. Wir Menschen übertreffen unsere wilden Mitsäuger mit rund 390 Millionen Tonnen Biomasse um fast das 20-Fache. „Viele domestizierte Säugetierarten übertreffen die wildlebenden Säugetierspezies mit dem höchsten Biomasseanteil sogar um das Zehn- bis Tausendfache“, berichten Greenspoon und sein Team.