Statt Kunststoff: Auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative zu Mikroplastik in Kosmetik sind Forscher nun fündig geworden. Sie entwickelten feinste Teilchen auf Basis von Cellulose, die in Zahnpasta und Peeling eine ähnliche Wirkung entfalten wie ihr konventionelles Pendant. Der biologisch abbaubare Naturstoff könnte demnach künftig als Schleifmittel für die Zahn- und Hautreinigung zum Einsatz kommen – aber womöglich auch Mikroplastik in Deo und anderen Produkten ersetzen.
Das Problem ist hinlänglich bekannt: Ob in Nord- und Ostsee, im Rhein oder anderen Gewässern – in allen Meeren, Flüssen und Seen schwimmen inzwischen Unmengen winziger Plastikteilchen umher. Dieses Mikroplastik bedroht nicht nur die Wasserlebewesen, sondern möglicherweise auch uns selbst. Denn an den winzigen Partikeln reichern sich Schadstoffe an, die versteckt in Fisch, Meersalz oder sogar Bier irgendwann wieder in unserem Magen landen.
Der Quell des Übels sind neben Kunststoffabfällen auch Kosmetikprodukte. Hersteller setzen Mikroplastik unter anderem als Schleifmittel in Peelings und Zahnpasta ein, das Beläge und abgestorbene Hautschüppchen entfernt. In Duschgels machen Teilchen aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) das Gel milchig, in Cremes dienen sie als Bindemittel und in Puder, Rouge und Lippenstift als leichter Füllstoff.

Plastikersatz gesucht
Viele Kosmetikfirmen haben angesichts der Umweltproblematik jedoch angekündigt, in Zukunft auf den Einsatz von Mikroplastik verzichten zu wollen. Wie aber lassen sich die Partikel mit den nützlichen Eigenschaften ersetzen? Zumindest für Peelings und Zahncremes haben Forscher um Sandra Sarembe vom Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle nun eine vielversprechende Lösung entwickelt.