Vererbtes Glück: Wer mit seinem Leben zufrieden ist und sich glücklich fühlt, könnte das seinem Erbgut verdanken. Denn die Neigung zu einer positiven Einstellung liegt auch in den Genen, wie Forscher im Fachmagazin „Nature Genetics“ berichten. Sie fanden drei Genvarianten, die mit diesem Persönlichkeitsmerkmal zusammenhängen – und zwei, die die Entstehung von Depressionen begünstigen könnten. Doch keine Angst: Ein Großteil unseres Lebensgefühls hängt auch von der Umwelt und eigenen Erfahrungen ab.
Familie, Gesundheit, Geld und Erfolg – all das kann einen Menschen glücklich und zufrieden machen. Doch selbst unter den gleichen Voraussetzungen sind manche Menschen leichter zufrieden zu stellen als andere. Sie scheinen das Leben besser genießen zu können. Diese Unterschiede in der Persönlichkeit entstehen einerseits durch Umwelteinflüsse, also durch alles, was uns im Leben widerfährt. Doch auch die Gene spielen eine Rolle dabei.
Studien belegen, dass in den Ländern mit den glücklichsten Bewohnern eine bestimmte Genvariante besonders häufig vorkommt. Menschen von Nationalitäten, die gemeinhin als wenig optimistisch gelten, tragen dieses Glücklichmacher-Allel dagegen seltener. Auch Untersuchungen mit eineiigen Zwillingen deuten darauf hin, dass die Unterschiede in Sachen Zufriedenheit unter genetischem Einfluss stehen.
Suche nach Zusammenhängen
Wissenschaftler um Aysu Okbay von der Universität Rotterdam untermauern diese These nun – sie haben verschiedene Genvarianten entdeckt, die mit einer Neigung zu Zufriedenheit und Wohlbefinden, Depressionen oder einem Hang zu Neurotizismus zusammenzuhängen scheinen. Dafür führten die Forscher Meta-Analysen mit Daten aus zahlreichen epidemiologischen Kohortenstudien, sogenannten Genomweiten Assoziationsstudien (GWAS), durch.