Wenn es partout nicht gelingen will, Buchstaben und Worte korrekt zu schreiben oder zu lesen, kann das auch an den Genen liegen. Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) der Universitäten Bonn, Lübeck und Marburg haben festgestellt, dass bei Kindern mit schwerer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) häufig das so genannte DCDC2-Gen verändert ist.
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Das Risiko, eine Legasthenie zu entwickeln, steigt hierdurch nach Angaben der Forscher um das bis zu Fünffache. DCDC2 liegt auf Chromosom 6 in einer Region, die schon länger mit der Lese-Rechtschreib-Schwäche in Verbindung gebracht wurde.
Gestörte Sprachverarbeitung
An Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden in Deutschland etwa fünf Millionen Menschen. Fünf bis zwölf Prozent der Schulkinder sind betroffen, Jungen etwa doppelt so häufig wie Mädchen. Die Störung tritt familiär gehäuft auf – das war der Ausgangspunkt für die Suche nach genetischen Wurzeln. Das Forscherteam analysierte zunächst bei 137 Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche und deren Eltern die verdächtige Region des Erbgutes.