Depressionen schlagen Wellen: Die Depression einer Mutter kann die Entwicklung ihres Kindes beeinträchtigen. In einer Langzeitstudie haben Forscher entdeckt, dass Kinder von erkrankten Müttern eine gehemmte Sprachentwicklung und ein kleineres Vokabular besitzen. Die mütterlichen Depressionen entstanden häufig direkt nach der Geburt und könnten sich auch auf andere Lebensbereiche des Kindes auswirken, wie die Autoren berichten.
Antriebslosigkeit, Energiemangel, Schlaflosigkeit – und das über Wochen. Eine Depression ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die dramatische Folgen für das Leben der Betroffenen haben kann. Allein in den USA entwickelt etwa jede zehnte Frau eine Depression. Ein Grund dafür kann die Geburt eines Kindes sein: So kann sich ein anfängliches Stimmungstief in eine postnatale Depression entwickeln. Ohne Behandlung führt dies wiederum womöglich zu einem chronischen Leiden. Doch welche Auswirkungen hat die Erkrankung der Mutter auf ihr Kind?
Langzeitstudie der Kindesentwicklung
Um den Effekt auf den Nachwuchs zu untersuchen, haben Patricia East von der University of California in San Diego und ihre Kollegen die Entwicklung von 900 Kindern mit depressiven oder gesunden Müttern über 16 Jahre hinweg verfolgt. Im Abstand von fünf Jahren analysierten die Forscher, wie liebevoll und empfänglich die Mütter mit ihren Kindern umgingen und wieviel Lernmaterial sie ihnen zur Verfügung stellten. Die sprachliche Entwicklung der Kinder wurde etwa alle fünf Jahre mit einem IQ-Test untersucht.
Depression mindert sprachliche Entwicklung
Das Ergebnis: Depressive Mütter gingen wie zu erwarten anders mit ihren Kindern um als gesunde Mütter. „Wir haben herausgefunden, dass hoch depressive Mütter sich nicht so emotional eingesetzt oder ihre Kinder mit Lernstoff, wie Spielzeug und Büchern, unterstützt haben, wie gesunde Mütter es taten“, sagt East.