Eiszeitlicher Schmarotzer: Im Kot eines urzeitlichen Berglöwen haben Forscher die weltweit älteste DNA eines Parasiten entdeckt. Die 17.000 Jahre alten Erbgut-Fragmente belegen, dass dieser Puma einst von Spulwürmern befallen war. Der Parasit gehört zu einer Art, die noch heute bei Hunden und Katzen verbreitet ist. Der Fund im Kot des Eiszeit-Pumas spricht nun jedoch dafür, dass es diesen Spulwurm schon lange vor Einführung dieser Haustiere in Südamerika gab.
Spulwürmer gehören zu den Parasiten, die bei Mensch und Tier relativ häufig vorkommen. Selbst hochgestellte Persönlichkeiten waren vor einem Befall mit diesen Fadenwürmern nicht gefeit, wie der Fall von Richard III. belegt. Typischerweise werden die Eier dieser Fadenwürmer über verunreinigte Nahrung aufgenommen. Im Dünndarm schlüpfen dann die Larven und wachsen heran. In schweren Fällen kann dies Durchfälle, Koliken oder bei einer Wanderung der Parasiten in die Lunge auch Lungenentzündungen und Husten hervorrufen.
Wann kam der Spulwurm nach Südamerika?
Doch seit wann parasitieren Spulwürmer Mensch und Tier? Wie bei vielen anderen Parasiten und Krankheitserregern lässt sich diese Frage am ehesten über genetische Spuren beantworten. Denn die weichen Körper der Würmer bleiben nur selten als Fossilien erhalten. Eindeutig nachweisen lässt sich der Befall daher oft nur, wenn man die DNA des Parasiten im Darm oder Kot eines fossilen Tieres findet.
Deswegen war unter anderem bisher unklar, wie und wann Spulwürmer sich in Südamerika verbreitet haben. Einige Forscher gehen davon aus, dass diese Parasiten erst mit den ersten Menschen auf diesen Kontinent kamen. Über den Kot der Nutz- und Haustiere dieser Einwanderer wurden die Spulwürmer dann auch auf Wildtiere und heimische Raubtiere übertragen. Aber stimmt dieses Szenario?