Fossile Freischwimmerin: Paläontologen haben die älteste, eindeutig freischwimmende Qualle der Welt entdeckt. Burgessomedusa phasmiformis lebte demnach vor 505 Millionen Jahren und nutzte ihren bis zu 20 Zentimeter hohen, glockenförmigen Schirm zur Fortbewegung in der Wassersäule. Mit ihren über 90 fingerartigen Tentakeln fing sie wahrscheinlich selbst größere und bewegliche Beutetiere. Dementsprechend standen anders als bislang angenommen doch nicht nur große Gliederfüßer an der Spitze der einstigen Nahrungsketten, sondern ebenso Quallen.
Vor 500 Millionen Jahre spielte sich das Leben noch im Wasser ab. Neben Tintenfischen und Trilobiten trieben dort auch große Räuber wie Anomalocaris ihr Unwesen. Wann jedoch die ersten freischwimmende Quallen mit Schirmen und Tentakeln im urzeitlichen Ozean auftauchten, ist noch nicht ganz klar. Die Spurensuche gestaltet sich auch deshalb schwierig, weil Quallen aus Weichgewebe bestehen und daher nur selten versteinern.
In der ersten Lebensphase dieser Nesseltiere, die sie als festsitzender Polyp mit Mineralienhülle verbringen, stehen die Chancen zur Versteinerung zwar deutlich besser. Aber nur anhand eines fossilen Polypen lässt sich nicht herausfinden, ob dieser sich zu einer freischwimmenden Quallenmedusa weiterentwickelt hätte oder nicht.

Quallenjagd in der Urzeit
Auf der Suche nach der ersten freischwimmenden Medusa, wie wir sie heute kennen, wurden schon viele Fossilien präsentiert, die angeblich eine solche zeigen sollen. Doch diese Exemplare sind in der paläontologischen Gemeinschaft umstritten. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich bei diesen Funden um Rippenquallen, aber nicht um Quallen im engeren Sinne handeln könnte.