Die Rückenplatten haben es verraten: Auch bei Dinosauriern gab es äußere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Den ersten Beleg für einen solchen Geschlechtsdimorphismus liefern nun die Rückenplatten von in Utah entdeckten Stegosaurus-Fossilien. Bei diesen tragen einige Tiere große, breite Platten, andere dagegen kleinere, schmalere. Da alle Tiere gleich alt sind und zur gleichen Art gehören, sind Geschlechtsunterschiede die stichhaltigste Erklärung.
Männchen und Weibchen sehen unterschiedliche aus – das ist bei heutigen Tieren fast normal. Diesen Geschlechtsdimorphismus bei ausgestorbenen Tierarten nachzuweisen, ist aber schwierig. Denn oft sind nur wenige fossile Exemplare einer Art bekannt, manchmal sogar nur Teile eines Skeletts. Und wenn sich zwei Funde in einem oder wenigen Merkmalen unterscheiden, dann könnte dies auch daran liegen, dass es schlicht zwei verschiedene Arten oder aber ein Jungtier und ein adultes sind.
Fünf neue Stegosaurus-Skelette
„Aus diesem Grund gibt es bis heute keine eindeutigen Belege für einen sexuellen Dimorphismus bei den Dinosauriern“, erklärt Evan Saitta von der University of Bristol. Doch nun ist dem Paläontologen das Ausgrabungsglück zu Hilfe gekommen. Denn im US-Bundesstaat Montana stießen er und seine Kollegen auf fünf neue Exemplare der Art Stegosaurus mjosi. Typisch für diese Dinosaurier sind eine Reihe von aufrecht stehenden Platten auf dem Rücken und zwei Paare von langen Stacheln an der Schwanzspitze.
Nähere Untersuchungen zeigten, dass alle fünf Exemplare vor rund 150 Millionen Jahren zur gleichen Zeit starben, sie liegen eng nebeneinander in der gleichen Gesteinsschicht, wie der Forscher berichtet. Das Besondere dabei: Einige dieser Stegosaurier tragen breite, abgerundete Rückenplatten, bei den anderen sind sie kleiner und eher langgestreckt