Es klingt wie in billiger Werbespruch, scheint aber wahr: Schon wenige Wochen einer speziellen Ernährung mit viel Schlaf und Bewegung reichen aus, um uns genetisch zu verjüngen. Denn die gesunde Lebensweise verändert das Muster der Anlagerungen an unserer DNA – und damit einen Marker für unser biologisches Alter, wie nun eine Pilotstudie belegt. In ihr verringerten Testpersonen ihr epigenetisches Alter dadurch in acht Wochen um gut drei Jahre.
Im Laufe des Lebens altern wir – das ist ganz normal. Aber nicht immer entspricht das chronologische Alter dem biologischen Alter unseres Körpers. Je nach genetischer Veranlagung, Lebensweise und Umwelteinflüssen sowie Stress verändern sich unsere Gewebe, Organe und Zellen mehr oder weniger schnell. Messbar sind diese altersbedingten Veränderungen an verschiedenen Biomolekülen, aber auch an der Länge der Chromosomenendstücke und an Anlagerungen an der DNA.
Epigenetische Uhr verrät das biologische Alter
Anders als genetische Faktoren ist das Muster dieser epigenetischen Anlagerungen an der DNA veränderlich: Es verändert sich mit dem Alter und der Lebensweise. „Unter den mehr als 20 Millionen Methylierungs-Stellen am menschlichen Erbgut sind einige tausend, deren Zustand eng mit dem Alter korreliert sind“, erklären Kara Fitzgerald vom Institute for Functional Medicine in Washington und ihre Kollegen. Über diese epigenetische „Altersuhr“ – DNAmAge getauft – lässt sich daher das biologische Alter abschätzen.
Im Laufe des Lebens kommt es an diesen Stellen zu spezifischen Veränderungen im Anlagerungsmuster: Rund 60 Prozent dieser Genorte verlieren mit zunehmendem Alter ihre Anhänge, 40 Prozent werden dagegen durch Methylgruppen blockiert. Studien legen nahe, dass zumindest einige dieser epigenetischen Verschiebungen eng mit altersbedingten Leiden und der Sterblichkeit zusammenhängen – weil beispielsweise Tumor-Suppressorgene blockiert oder entzündungsfördernde Gene aktiviert werden.