Mariner Zusammenbruch: Wegen des Klimawandels könnten ganze Nahrungsnetze in den Meeren kollabieren, warnen Forscher. Denn ihre Experimente zeigen: Wird das Wasser wärmer und saurer, dominieren auf der Ebene der Produzenten in bestimmten Ökosystemen vorwiegend Cyanobakterien. Diese Organismen können von den Tieren der nächsten Stufe des Nahrungsnetzes jedoch nicht verwertet werden – es droht ein Energiemangel im gesamten System.
Ob an Land oder im Ozean: Jeder tierische und pflanzliche Organismus steht in der Lebensgemeinschaft eines Ökosystems in wechselseitiger Beziehung zu anderen Lebewesen. Oft geht es dabei ums Fressen und Gefressenwerden. Die Basis solcher Nahrungsketten oder -netze bildet im Meer mit seinem Wachstum und Zerfall das Phytoplankton.
Diese winzigen Organismen sichern als Produzenten die Ernährung von tierischen Kleinstlebewesen, von denen sich wiederum größere Tiere wie Fische ernähren. Diese stellen ein wichtiges Futter für marine Fleischfresser wie Robben dar, die schließlich von noch größeren Räubern wie Haien verspeist werden. „Gesunde Nahrungsnetze im Meer sind wichtig für die Artenvielfalt. Außerdem stellen sie eine Einnahme- und Nahrungsquelle für den Menschen dar“, sagt Hadayet Ullah von der University of Adelaide in Australien.
Beispiel Australien
Das Zusammenspiel von Produzenten, Pflanzen- und Fleischfressern funktioniert allerdings nur, wenn es fein austariert ist. Steigende Temperaturen und die zunehmende Ozeanversauerung durch den Klimawandel könnten viele einst gesunde Ökosysteme jedoch empfindlich aus dem Gleichgewicht bringen.