Heimliches Bombardement: Jeder Mensch ist tagtäglich von einer Wolke aus Chemikalien und Organismen umgeben. Wie eine Analyse zeigt, bombardieren uns in unserem Alltag tausende solcher unsichtbaren Umwelteinflüsse. Die Zusammensetzung dieses sogenannten Exposoms ist dabei so charakteristisch wie ein Fingerabdruck – und könnte eine bedeutende Rolle für unsere Gesundheit spielen, berichten Forscher.
Unsere Gesundheit hängt zu einem großen Teil von äußeren Einflüssen ab: Viren und Bakterien in der Umwelt können uns Infektionen bescheren, Pollen in der Luft Allergien auslösen, Feinstaub Asthma und diverse andere Leiden fördern. Auch die Belastung mit Umweltchemikalien ist ein weltweites Problem.
Forscher bezeichnen die Gesamtheit solcher Umwelteinflüsse, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, als Exposom. Doch wie sieht dieses Exposom genau aus? Ähnlich wie das Mikrobiom müsste dieser Mix aus Keimen, Chemikalien, Pflanzenteilen und Co von Person zu Person leicht verschieden sein – abhängig von Heimatort und Lebensweise. „Bisher hat allerdings noch niemand die Exposition mit biologischen und chemischen Komponenten auf individueller Ebene untersucht“, sagt Michael Snyder von der Stanford University.
Was schwirrt um uns herum?
Er und seine Kollegen haben das nun geändert: Sie sammelten über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren Daten von 15 Probanden – einer davon Snyder selbst. Die Teilnehmer trugen teilweise eine Woche, teilweise einen Monat oder länger als ständigen Begleiter ein Filtergerät von der Größe einer Streichholzschachtel am Arm, das regelmäßig Luftproben nahm.