Sie vermehrt sich rasend schnell, kann einen Baum in kurzer Zeit kahl fressen und breitet sich in Deutschland aus: Die aus Ostasien eingeschleppte Zickzack-Blattwespe und ihre Larven bedrohen die hiesigen Ulmenbestände. Forscher bitten nun um Mithilfe, damit sie das Vorrücken der Schadinsekten besser verfolgen können. Wer eine dieser Blattwespen sieht, soll Proben und Fotos einschicken. So hoffe die Wissenschaftler, die ohnehin vom Ulmensterben gebeutelten Ulmen besser schützen zu können.
Mal nagt sie nach rechts, mal frisst sie nach links: Ihren Namen verdankt die Zickzack-Blattwespe (Aproceros leucopoda) dem typischen Fraßmuster, das ihre Larven in die Blätter von Ulmen beißen. Ursprünglich stammt diese Pflanzenwespe aus Ostasien, wurde aber vor rund zehn Jahren nach Europa eingeschleppt. Mittlerweile hat sich diese invasive Art von der Ost-Ukraine bis Italien und von Rumänien bis Warschau verbreitet. In Deutschland wurde sie erstmals vor zwei Jahren in Südostbayern bei Passau beobachtet. Weiter im Norden jedoch noch nicht. Das aber hat sich jetzt offenbar geändert.
Bedrohung für ohnehin arg gebeutelte Ulmen
Insektenforscher des Senckenberg Deutschen Entomologischen Institutes (SDEI) in Müncheberg entdeckten diesen Ulmenschädling vor wenigen Tagen erstmals in Berlin und Brandenburg. Der Fund bedeutet, dass diese Wespe in Deutschland ihr Verbreitungsgebiet bereits weiter nach Norden ausgedehnt hat als bisher angenommen.
Das Problem dabei: Die bis zu ein Zentimeter langen Larven fressen nur an Ulmen – und können einen Baum innerhalb kurzer Zeit vollkommen kahl fressen. Schäden wurden bisher sowohl in Wäldern als auch in Ortschaften und Gärten beobachtet, wo Ulmen als Zier- oder Alleebäume stehen. Ulmen sind in vielen Regionen Europas ohnehin bereits vom sogenannten „Ulmensterben“, einer Pilzinfektion, betroffen. Mit der Zickzack-Blattwespe kommt ein weiterer Schädling dazu, der die Bestände schwächen kann.