Ulmer Forscher haben herausgefunden, dass das Protein p53 Gewebe und Organe vor dem Altern schützt, indem es geschädigte Stammzellen zerstört. Die Wissenschaftler berichten über ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Genetics“.
Stammzellen kommen in fast allen Geweben und Organen des Menschen vor. Sie sind auch im erwachsenen Organismus unerlässlich, damit sich Gewebe und Organe regenerieren können und arbeitsfähig bleiben. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass die Leistungsfähigkeit so genannter adulter Stammzellen im Alter nachlässt und dies zum Funktionsverlust von alternden Organen beiträgt.
Funktion von körpereigenen Proteinen untersucht
Yvonne Begus-Nahrmann und Lenhard Rudolph von der Max-Planck-Forschungsgruppe für Stammzellalterung und vom Institut für Molekulare Medizin der Universität Ulm sind in ihrer neuen Studie nun auf ein Protein gestoßen, das schadhafte Stammzellen ausschalten kann. Die Funktion von körpereigenen Proteinen wird oft mit Hilfe genetisch veränderter Mäuse untersucht, bei denen das Gen für das entsprechende Eiweiß nicht funktionstüchtig ist. So ist aus solchen Untersuchungen bekannt, dass Mäuse ohne p53 verstärkt Tumore ausbilden und frühzeitig sterben.
Ohne p53 altern Gewebe schneller
Die Wissenschaftler haben daher Mäuse analysiert, die nur im Darmgewebe kein p53 bilden können. Diese Tiere hatten eine kürzere Lebenserwartung ohne anfälliger für Tumore zu sein. Dafür wiesen ihre Darmzellen häufig Erbgutveränderungen auf und der Darm versagte frühzeitig den Dienst.