Nachhaltiger Genuss: Eine neuentwickelte Schokolade enthält weniger Zucker, dafür mehr gesunde Inhaltsstoffe und Ballaststoffe des Kakaos – und schmeckt trotzdem genauso gut. Möglich wird dies, weil dafür nicht nur die Kakaobohnen verwendet werden, sondern auch Teile des Kakao-Fruchtfleisches und der Schale. Sie liefern zusätzliche Süße, die Zucker einsparen hilft und den Nährwert erhöht, wie Forschende in „Nature Food“, berichten. Die vollständigere Verwertung der Kakaofrucht macht diese Nascherei zudem ökologisch nachhaltiger.
Ob als Tafel, Praline oder Schokoriegel – Schokolade ist für viele Menschen unwiderstehlich. Kein Wunder: Die aus den Samen des Kakaobaums hergestellte Süßigkeit schmeckt nicht nur gut, sie kann auch die Stimmung aufhellen, Stress verringern und soll sogar die Gedächtnisleistung verbessern. Dummerweise enthält Schokolade aber neben den gemahlenen Kakaobohnen auch jede Menge Fett und Zucker – und das macht dick.
Zudem ist die Kakaoproduktion alles andere als nachhaltig: Für die Schokolade werden nur die fermentierten, gerösteten Kakaobohnen genutzt, sie liefern die Kakaomasse samt dem enthaltenen Fett. Der Rest der Kakaofrüchte, darunter das Fruchtfleisch (Pulpe), die harte, spröde Außenschale und die helle Innenschale (Endokarp), werden hingegen kaum genutzt. Teile davon werden als Dünger verwendet, der Rest meist verbrannt.

Mehr als nur die Bohnen
Doch es geht auch anders, wie nun Forschende um Kim Mishra von der ETH Zürich belegen. Sie haben eine Schokolade entwickelt, die neben den Kakaobohnen auch Teile der Pulpe und des Endokarps enthalten. Der Vorteil: Weil das Fruchtfleisch sehr süß ist, kann man Teile des normalerweise bei Schokolade zugesetzten Kristallzuckers weglassen. Zudem enthält diese neuartige Kakaofruchtschokolade mehr gesunde Ballaststoffe.