Brandhemmer aus der Natur: Forscher haben Flammschutzmittel auf pflanzlicher Basis entwickelt. Die neuen Substanzen bestehen aus chemisch veränderten Verbindungen, die ursprünglich zum Beispiel aus Buchweizen stammen. Der Vorteil: Diese Flammschutzmittel sind besser abbaubar und wahrscheinlich auch weniger gesundheitsschädlich als viele der gängigen Varianten – und funktionieren genauso gut.
Ob in Dämmmaterial, Polstermöbeln oder Elektrogeräten: Viele Alltagsgegenstände enthalten Flammschutzmittel, die im Falle eines Brandes die Ausbreitung der Flammen hemmen oder verhindern sollen. Das macht Wohn- und Arbeitsräume einerseits sicherer. Andererseits hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass manche dieser Verbindungen auch ein Risiko darstellen können – vor allem Erdöl-basierte Organohalogene wie bromierte Flammschutzmittel stehen dabei im Fokus.
Viele dieser Substanzen dünsten im Laufe der Zeit aus den Objekten aus und geraten in die Raumluft. Werden die potenziell giftigen Stoffe dann eingeatmet, könnte dies negative gesundheitliche Folgen haben. Hinzu kommt, dass auf Deponien entsorgte Flammschutzmittel in die Umwelt gelangen und Wasser, Boden und Luft nachhaltig kontaminieren können. Denn diese Verbindungen sind sehr stabil und schlecht abbaubar.
Pflanzliche Ausgangsverbindungen
Aus diesen Gründen ist die Verwendung bestimmter Flammschutzmittel inzwischen eingeschränkt beziehungsweise verboten worden. „Es werden dringend neue Materialien benötigt, die nicht toxisch und leichter abbaubar sind“, sagt Bob Howell von der Central Michigan University in Mount Pleasant. Der Chemiker und seine Kollegen haben sich daher nun in der Natur auf die Suche nach möglichen Alternativen gemacht: bei Pflanzen.