Fruchtsnack für den Homo erectus: Forscher haben in China die ältesten Fossilien von Pfirsichen entdeckt: Die versteinerte Kerne dieser Frucht sind bereits 2,5 Millionen Jahre alt. Das aber belegt erstmals, dass der Pfirsich keineswegs eine vom Menschen gezüchtete Fruchtart ist. Stattdessen gab es Pfirsiche schon lange vor Ankunft des Menschen in Asien – und erst recht vor Beginn des gezielten Obstanbaus, wie Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten.
Bei den meisten Früchten ist es klar: Ihre Wildform entwickelte sich im Laufe der Evolution. Erst als der Mensch begann, Pflanzen anzubauen, züchtete er aus ihnen die heute bekannten Nutzsorten. Doch bei den Pfirsichen ist das schwieriger. Denn eine Wildform dieses Obstes hat man trotz intensiver Suche bisher nirgendwo gefunden. Und die lange Zuchtgeschichte des Pfirsichs und seine komplexe Genetik machen es schwer, aus ihr Rückschlüsse zu ziehen.
Zufallsfund beim Straßenbau
Hinzu kommt: Die ältesten fossilen Belege für Pfirsiche waren bisher erst 8.00 Jahre alt. Sie stammen von bereits kultivierten Formen aus China, wo der Pfirsichanbau eine jahrtausendealte Tradition hat. Doch nun haben Tao Su vom Tropischen Botanischen Garten in Mengla und seine Kollegen einen Zufallsfund gemacht, der ein völlig neues Licht auf die bisher so rätselhafte Geschichte des Pfirsichs wirft.
Bei Straßenbauarbeiten in der Nähe von Sus Haus in der Yunnan-Provinz im Südwesten Chinas stießen die Arbeiter auf acht versteinerte Pfirsichkerne. Mit einer Länge von rund 2,6 Zentimetern und den typischen Furchen und Rippen auf der Oberfläche waren sie auf den ersten Blick nicht von den Kernen moderner Pfirsiche zu unterscheiden. Auch als Su und seine Kollegen die Kerne näher in Augenschein nahmen, fanden sie kaum Unterschiede zu heutigen Pfirsichkernen. „Diese gut erhaltenen Kerne könnte jederzeit den noch heute existierenden Pfirsichen zugeordnet werden“, so die Forscher.