Drei statt eine: Der berühmte Tyrannosaurus rex bekommt Gesellschaft. Denn anders als gedacht könnte es in der Kreidezeit drei verschiedene Arten dieses Raubdinosauriers gegeben haben. Dafür sprechen auffallende Unterschiede in der Knochendicke und der Zahl der Reißzähne, wie Paläontologen berichten. Demnach dominierte zuerst der robuste, zwei Eckzähne tragende Tyrannosaurus imperator, später lebte neben dem T.rex der zierlichere, nur einen Eckzahn besitzende Tyrannosaurus regina.
Der Tyrannosaurus war der Top-Prädator der späten Kreidezeit. Dank seiner Kraft, Wendigkeit und seines starken Bisses verdrängte dieser Raubdinosaurier nahezu alle Konkurrenten. Bis zu 20.000 Exemplare des bis zu 13 Meter langen Tyrannosaurus könnten daher zeitgleich in seinem Verbreitungsgebiet gelebt haben. Und noch eine Besonderheit gab es: Bisher schienen alle bekannten Vertreter dieser Gattung zu nur einer einzigen Art zu gehören, dem Tyrannosaurus rex.
Tyrannosaurier-Fossilien auf dem Prüfstand
Doch genau daran weckt nun eine Neuanalyse von Tyrannosaurier-Fossilien erhebliche Zweifel. Der US-Paläontologe Gregory Paul und seine Kollegen haben für ihre Studie die Knochen und Zähne von 37 fossilen Tyrannosaurier-Exemplaren näher untersucht. Den Anstoß dafür gaben auffallend deutliche Unterschiede der verschiedenen Funde in der Dicke der Knochen und beim Gebiss, für die es bisher keine befriedigende Erklärung gab.
„Am auffallendsten ist, dass die Oberschenkelknochen gleich großer Individuen sich in ihrer Robustheit in einem Grad unterschieden, der sogar mit bloßem Auge erkennbar ist“, berichten die Forscher. Zudem tragen einige Exemplare nur einen Eckzahn in ihrer Zahnreihe, bei anderen finden sich hingegen zwei dieser besonders großen, gekrümmten Zähne. Einige Paläontologen hielten dies für geschlechtsspezifische Unterschiede, andere für eine besonders große individuelle Variation oder ein Merkmal junger versus ausgewachsener Tiere.