Faszinierendes Farbenspiel: Die kleinen Sapphirina-Krebse beeindrucken durch ihr intensiv blaues oder buntes Leuchten – und sie können sich sogar unsichtbar machen. Was hinter diesem Trick steckt, haben Forscher jetzt herausgefunden. Raffiniert geschichtete Nanoplättchen aus Kristall erzeugen das irisierende Farbspiel der See-Saphire und können einfallendes Licht sogar in den UV-Bereich verschieben.
Ruderfußkrebse sind normalerweise eher unauffällige Zeitgenossen, denn sie sind winzig klein und nahezu transparent. Doch es gibt eine Ausnahme: die Gattung Sapphirina. Denn dieses im Ozean lebende Krebschen strahlt in einzigartiger Schönheit und Intensität. Wenn Licht auf den zarten Panzer der Männchen fällt, leuchtet er weithin sichtbar knallblau auf. Dies gab ihnen auch den Beinamen See-Saphire.
„Edelstein-Wasser“ und unsichtbares UV
In Japan ließen die See-Saphire zu bestimmten die Zeiten die ganze Meeresoberfläche aufleuchten, Fischer nannten dieses Phänomen „Tama Mizu“ – Edelstein-Wasser. Aber die nur wenige Millimeter kleinen Krebschen strahlen nicht nur Blau, je nach Lichteinfall wechselt die Farbe zu irisierendem Rot, Gelb oder Grün. Einige See-Saphire können sogar ganz verschwinden: Sie verschieben das von ihnen reflektierte Licht in den ultravioletten Bereich und werden damit für unsere Augen unsichtbar.
Die Ursache des bunten Leuchtens der See-Saphire sind nicht Pigmente, sondern Strukturfarben, wie Forscher vor einigen Jahren herausfanden: Der Rückenpanzer dieser Ruderfußkrebse ist von dünnen, sechseckigen Plättchen bedeckt, die jeweils aus mehreren Schichten von Kristallen bestehen. Trifft Licht auf diese Kristallschichten, dann wird es an jeder Schicht etwas anders gebrochen. Dadurch verschieben sich die Wellenlängen des Lichts gegeneinander und bestimmte Farbkomponenten werden verstärkt, andere geschluckt. Das Resultat ist eine extrem intensiv strahlende Farbe.