Grüne Erfolgsgeschichte: Genetiker haben herausgefunden, wie die ersten Landpflanzen rauen Bedingungen wie Trockenheit und Temperaturschwankungen trotzen konnten. Das Geheimnis liegt demnach in uralten Süßwasseralgen-Genen, die die Landpflanzen weiterentwickelten und zum Bau zellulärer Schutzschilde einsetzten. Das lässt sich am genetischen Code der eng verwandten Jochalgen ablesen, der nun zum ersten Mal überhaupt geknackt worden ist.
Unsere fischigen Vorfahren waren nicht die einzigen und schon gar nicht die ersten Lebewesen, die sich vor langer Zeit aus dem Wasser aufs Land gewagt haben. Zu dem Zeitpunkt, als sie die Ozeane hinter sich ließen, hatten die Pflanzen ihnen schon längst einen üppigen grünen Teppich ausgerollt und so alles andere Leben an Land überhaupt erst ermöglicht. Durch sie waren die Böden fruchtbar und die Atmosphäre sauerstoffreich geworden.
Doch wie genau sich die ersten Landpflanzen, die sogenannten Embryophyta, vor etwa 550 Millionen Jahren an Land etablieren konnten, bleibt ein großes Rätsel. Denn außerhalb des Wassers waren sie mit zahlreichen lebensfeindlichen Bedingungen konfrontiert, darunter Temperaturschwankungen, Trockenheit und ultravioletter Strahlung.
Algen-DNA als Schlüssel
Fest steht allerdings, dass die ersten Landpflanzen einst aus Süßwasseralgen hervorgegangen sind. Ihre engsten noch lebenden Verwandten sind die fadenförmigen, robusten Jochalgen (Zygnematales). Mit dieser 4.000 Arten umfassenden Gruppe teilen sich die Landpflanzen einen gemeinsamen Urahnen. Den genetischen Code der Jochalgen zu kennen, könnte uns somit auch den Ursprüngen der terrestrischen Pflanzen näherbringen.