Kleiner Tauchprofi: Droht Gefahr, dann taucht die semiaquatische Eidechse „Anolis aquaticus“ einfach ab und bleibt bis zu 20 Minuten lang unter Wasser. Wie ihr das gelingt, war bis jetzt allerdings unklar. Zwar bezieht das Reptil während seiner Tauchgänge Sauerstoff aus einer Luftblase an der Schnauze, doch wie essenziell dieses Bläschen tatsächlich für die Unterwasseratmung ist, hat eine Biologin erst jetzt herausgefunden.
Nicht jedem Tier, das lange Zeit abtauchen kann, sieht man dieses Talent auch auf den ersten Blick an. So gibt es hier in Europa zum Beispiel eine Spinne, die fast ihr ganzes Leben unter Wasser in Seen und anderen Gewässern verbringt. Das gelingt der Argyroneta aquatica, indem sie eine Tauchglocke aus Luftbläschen baut, die sie kontinuierlich erneuert.
Eine tauchende Eidechse
Ein besonderes Tauchtalent hat auch die in Costa Rica heimische Eidechse Anolis aquaticus. Wenn Gefahr droht, springt das kleine Reptil ins Wasser und kann dann bis zu 20 Minuten unter der Oberfläche ausharren, ohne zum Atmen auftauchen zu müssen. Nach Ablauf dieser Zeit hat der Fressfeind in der Regel aufgegeben und die Rückkehr an Land ist wieder sicher.
Diese Fluchtstrategie klingt zwar für ein Landtier auf den ersten Blick extrem, ist aber unerlässlich für das Überleben der kleinen Reptilien, denn: „Anolis-Eidechsen sind so etwas wie die Chicken Nuggets des Waldes. Vögel fressen sie, Schlangen fressen sie“, erklärt Lindsey Swierk von der Binghamton University in New York. Sie hat nun erstmals untersucht, wie es dem kleinen Reptil gelingt, beim Abtauchen derart lange unter Wasser auszuharren.