Wie gut und schnell wir uns entscheiden können, hängt mit der Struktur unseres Gehirns zusammen. Das haben Forscher jetzt mit Hilfe von Magnetresonanztomografie und Verhaltenstests an Freiwilligen herausgefunden. Wie sie in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences” berichten, erleichtern starke Faserverbindungen zwischen der Großhirnrinde und einem Kern an der Hirnbasis das Treffen schneller und richtiger Entscheidungen.
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Die meisten von uns wissen, was es heißt, Entscheidungen unter Zeitdruck treffen zu müssen: Dann müssen wir intuitiv abwägen, auf wie viel Genauigkeit wir verzichten können, damit unser Entschluss nicht zu spät kommt. Dabei gibt es große individuelle Unterschiede: So finden einige Personen sehr gut die richtige Balance zwischen schnellen und akkuraten Antworten, andere sind dagegen weniger effizient. Neurowissenschaftler und mathematische Psychologen am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig zusammen mit Kollegen von den Universitäten in Amsterdam, Bristol und Newcastle (Australien) haben nun herausgefunden, dass das individuelle Entscheidungsverhalten mit strukturellen Verschiedenheiten im Gehirn zusammenhängt.
Gehirnstrukturen unter der Lupe
Für ihre Studie untersuchten die Forscher insgesamt neun Versuchspersonen mithilfe von ultra-hochaufgelöster Magnetresonanztomographie (MRT) und verwendeten dabei zwei verschiedene Magnetfeldstärken von sieben beziehungsweise drei Tesla. Ziel der Sieben-Tesla-MRT war es, einen winzigen Kern in den Basalganglien bildlich darzustellen, den sogenannten Subthalamischen Nucleus. Er spielt bei der Steuerung unseres Handelns eine wichtige Rolle. Die Drei-Tesla-Messungen dienten dazu, die Stärken der Verbindungsfasern zwischen dem Subthalamischen Nucleus, dem Striatum – einer wichtigen Schaltstelle im Gehirn – sowie Arealen der Hirnrinde zu berechnen.