Krankhaft veränderte Haut mit charakteristischem Streifenmuster sowie stark unterschiedliche Fehlbildungen an Augen und Skelett gehören zu den äußerlichen Merkmalen des Goltz-Syndroms. Weltweit sind derzeit nur einige hundert Patienten bekannt, die daran leiden. Forscher haben jetzt die Ursache für diese seltene Erbkrankheit entdeckt.
{1l}
Neben äußerlich sichtbaren Merkmalen können beim Goltz-Syndrom auch Anomalien des zentralen Nervensystems, des Magen-Darm-Trakts und des kardiovaskulären Systems auftreten. Die auch als fokale dermale Hypoplasie (FDH) bezeichnete Erkrankung führt bei männlichen Embryonen fast immer schon vor der Geburt zum Tod. Betroffene Frauen hingegen haben meist eine normale Lebenserwartung; bei schwerer Ausprägung des Syndroms sterben Patientinnen aber schon im Kleinkindalter.
Nun konnte ein Team von Humangenetikern um Professor Dr. Karl-Heinz Grzeschik vom Zentrum für Humangenetik der Universität Marburg zusammen mit Ärzten aus der Klinik für Dermatologie und Allergologie die molekulare Ursache dieser ungewöhnlichen Erkrankung aufspüren. Über ihre Ergebnisse, die sie gemeinsam mit mehreren Partnern aus Deutschland sowie aus Argentinien, Italien und Ungarn erarbeiteten, berichten die Forscher in der Online-Ausgabe des internationalen Fachjournals Nature Genetics.