Die Genexpression, die Übersetzung des Gencodes in Proteine, ist einer der wichtigsten Prozesse des Lebens. Jetzt haben Forscher entdeckt, das ein RNA-bindende Protein eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Qualtitätskontrolle dieses Prozesses spielt. Wie sie im Fachmagazin „RNA online“ berichten, pendelt das Protein während des gesamten Ablaufs der Genexpression zwischen Zellkern und Zytoplasma hin- und her.
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Alle lebenden Zellen enthalten im Kern fadenförmige DNA-Moleküle, die aus Tausenden von Genen bestehen. Diese tragen die Bauinformation für Proteine, die Funktionsträger der Zelle. Doch der Weg von der genetischen Information zum Protein ist weit: Zunächst muss in der sogenannten Transkription das betreffende Gen in RNA übersetzt werden, eine der DNA nahe verwandte Nukleinsäure. Dabei entsteht das Botenmolekül mRNA, das die genetische Information aus dem Zellkern trägt, damit sie im Zytoplasma in das entsprechende Protein umgesetzt werden kann. Proteine wiederum sind die wichtigsten Funktionsträger der Zelle mit einer Vielzahl von Aufgaben, etwa als Enzyme und Transportmoleküle.
„Das wiederum macht die Genexpression zu einem der wichtigsten Prozesse allen Lebens“, erklärt die Biologin Katja Sträßer von der Universität München. Sie hat untersucht, wie die verschiedenen Schritte miteinander verbunden sind und die Genexpression effizienter machen. „Bislang wurden Transkription und Translation nicht nur räumlich, sondern auch funktionell als weitgehend getrennte Prozesse gesehen.“