Vielversprechende Entdeckung: Forschende haben eine Weizensorte erzeugt, die nahrhafter und potenziell ertragreicher ist als herkömmliche Varianten. Durch eine Genmutation produzieren die Weizenähren doppelte Ährchen sowie Körner mit bis zu 25 Prozent höherem Proteingehalt. Das Team schätzt, dass die neue Sorte schon in wenigen Jahren zur Verfügung stehen könnte. Sie könnte dazu beitragen, das wichtige Brotgetreide zu optimieren und die Welternährung zu verbessern.
Weizen (Triticum aestivum) ist eines der wichtigen Grundnahrungsmittel weltweit: Es liefert rund 20 Prozent der weltweit konsumierten Proteine und Kalorien – mehr als jedes andere Nahrungsmittel. Doch die zunehmende Hitze und Trockenheit setzen dem Brotgetreide zu, Ernteausfälle mehren sich. Auch der Krieg in der Ukraine hat zu Lieferengpässen geführt. Für die Welternährung ist es daher wichtig, widerstandsfähigere und nahrhaftere Weizensorten zu entwickeln.
Allerdings: Weil das Weizengenom riesig und extrem komplex aufgebaut ist, war es bisher schwer, die Genvarianten ausfindig zu machen, die sich positiv auf Inhaltsstoffe und Wachstum des Getreides auswirken. Erst seit der Entschlüsselung des Weizengenoms im Jahr 2018 eröffnen sich nun neue Möglichkeiten.
Mutation macht Doppelährchen
Diese Chance haben nun auch Laura Dixon vom John Innes Centre im britischen Norwich und ihr Team genutzt. Sie untersuchten Genvarianten, die beim Weizen „paarige Ährchen“ hervorbringen. Dabei sprießen aus einem Rachisknoten der Ähre gleich zwei Ährchen – das normale und ein direkt darunter liegendes zweites Blütchen. Durch genetische Analysen ermittelten die Forschenden, welche Mutationen solche paarige Ährchen erzeugen und welche davon potenziell vielversprechende Effekte auf Ertrag und Nährstoffgehalt des Weizens haben.