Karotten und Paprika sind nicht nur gesund, sie steigern auch unsere Attraktivität. Denn die in dem Gemüse enthaltenen Pflanzenfarbstoffe verändern den Teint – und der dadurch erzeugte gelbliche Hautton wird unbewusst als attraktiver empfunden, wie jetzt ein Experiment belegt. Offenbar sind wir instinktiv darauf programmiert, dieses Anzeichen für eine gute Gesundheit unbewusst zu erkennen und zu bevorzugen, erklären britische Forscher im Fachmagazin “ Biology Letters“.
Sie machen die Banane gelb, die Karotten orange und die Tomaten rot: Carotinoide sind natürliche Farbstoffe, die bei vielen Pflanzen und auch den Federn oder Fellen von Tieren gelbliche bis rötliche Farbtöne erzeugen. Doch diese natürlichen Pflanzeninhaltsstoffe können noch mehr: Nehmen wir sie mit der Nahrung auf, liefern sie unserem Körper die Vorstufe zum Vitamin A und dienen zudem als effektive Antioxidantien – als Moleküle, die aggressiven Sauerstoff einfangen und so verhindern, dass dieser Schäden an unseren Zellen und am Erbgut verursacht.
Carotinoide gelten daher als wichtige Helfer gegen Krebs, Grauen Star und andere Krankheiten. Umgekehrt senkt ein schlechter Gesundheitszustand oder eine akute Krankheit auch den Carotinoid-Gehalt in Blut und Geweben, wie Carmen Lefevre von der University of York in England und ihre Kollegen berichten. So weisen Menschen, die an einer Parasiteninfektion, an Malaria oder HIV leiden, niedrigere Werte dieser Antioxidantien auf.
Vorliebe für Karotten-Teint – aber warum?
Spannend daran ist aber noch etwas anderes: Ob jemand viel oder wenig der gesunden Carotinoide im Körper trägt, lässt sich von außen erkennen. Denn dieser natürliche Farbstoff verfärbt auch die Haut. Wer beispielsweise regelmäßig viele Karotten isst, entwickelt einen leicht gelblicheren Teint, weil sich das Carotinoid auch in den Hautzellen ablagert. Es könnte sein, dass es kein Zufall ist, dass ein frischer, leicht gelblicher Hautton in vielen Kulturen als gesund und attraktiv gilt.