Entlarvter Giftmischer: Wissenschaftler haben erstmals auch die kleinen Moleküle im Gift von Steinfischen analysiert – den giftigsten Fischen der Welt. Badegäste kommen mit dem schmerzhaften Gift der am Meeresboden lebenden Tiere in Kontakt, wenn sie aus Versehen auf deren Rückenstacheln treten. Die neue Zutatenanalyse könnte nun einige der typischen Symptome erklären, die Betroffene dabei erleben.
Steinfische (Synanceiidae) zählen zu den giftigsten Fischen der Welt. Wie ihr Name vermuten lässt, sehen die Fische aus wie Steine, wodurch sie eins mit ihrer Umgebung werden und ihrer Beute unbemerkt auflauern können. Die Tarnung sorgt jedoch auch dafür, dass Strandbesucher aus Versehen auf die Fische treten und in der Folge mit dem schmerzhaften Gift aus ihren Rückenstacheln Bekanntschaft machen. Da Steinfische in einigen typischen Urlaubsregionen wie dem Roten Meer vorkommen, finden solche Begegnungen häufiger statt, als beiden Parteien lieb wäre.
Die Giftinjektion eines Steinfischs verursacht starke Schmerzen im betroffenen Körperteil, die dann auf die umliegenden Lymphgefäße ausstrahlen und dort Schwellungen sowie Hautrötungen verursachen können. Im weiteren Verlauf kann das Gift auch lebensbedrohliche Symptome wie Herzrasen, Lungenödeme, Krämpfe sowie Atem- und Herzversagen hervorrufen.
Dem Giftcocktail-Rezept auf der Spur
Wie genau das Steinfischgift seine verheerende Wirkung entfaltet und aus welchen „Zutaten“ sich seine Rezeptur zusammensetzt, ist bislang allerdings nur in Teilen verstanden. Zwar ist bekannt, dass die Hauptschuldigen verschiedene proteinhaltige Toxine wie das Verruco- und das Stonustoxin sind, doch um bestehende Gegenmittel zu verbessern, bräuchte es eine kleinteiligere Zutatenliste.