Eine raffinierte Methode soll Dopingsünder künftig das Fürchten lehren: Mit dem so genannten "SteroCheck" lassen sich unter anderem neu entwickelte Anabolika schnell und kostengünstig nachweisen. Kern des Verfahrens: Ein Gen des Glühwürmchens.
Die nachtaktiven Käfer produzieren ein Enzym, das ihren Hinterleib zum Scheinwerfer macht: die Luziferase. Sabine Daufeldt und Axel Alléra von der Frauenklinik der Universität Bonn haben das Luziferase-Gen in menschliche Prostata- Zellinien eingeschleust. Wenn die Zellen nun mit Substanzen in Kontakt kommen, die wie ein männliches Geschlechtshormon wirken, leuchten sie gelbgrün auf. "Das kann das natürliche Androgen Testosteron sein, aber auch ein neuartiges Dopingmittel oder bestimmte Umweltchemikalien und Pestizide", erklärt Alléra.
Steroid-Wirkung entscheidend
Bislang laufen Dopingfahnder den Entwicklern neuer Designer-Steroide meist hinterher. "Es gibt zwar viele hervorragende Nachweismethoden", sagt Alléra. "Sie haben aber einen Nachteil: Mit ihnen findet man nur Substanzen, die man schon kennt oder über die man mindestens einige Informationen hat." Die üblichen Tests können beispielsweise zwar künstliche Androgene nachweisen. Neuartige Leistungsförderer gehen ihnen aber durch die Maschen.
SteroCheck funktioniert anders. Egal, wie eine Substanz auf molekularer Ebene aussieht, ob sie groß ist oder klein, ringförmig oder gestreckt: Damit die Zellen aufleuchten, reicht es aus, dass die Testsubstanz wie ein Steroid wirkt, auch wenn es chemisch gar kein echtes Steroid ist. Dabei ist das Leuchten umso stärker, je stärker die Hormonwirkung der Verdachtssubstanz ist. "Diese völlig andere, nämlich physiologische Aussagekraft des Verfahrens erweitert beträchtlich das diagnostische Spektrum", betont Alléras Kollegin Dr.