Goldfisch, Zebrabärbling und Co. mögen zwar stumm sein, sehen können die meisten dieser Zierfische jedoch besser als wir Menschen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Biologen der Universität Mainz. Die Fische besitzen eine zusätzliche Sorte von Sehsinneszellen, die ihnen zu einem weiteren Seh-Spektrum verhelfen.
„Im Gegensatz zu Menschen verfügen beispielsweise Goldfische über einen vierten Zapfentyp, mit dem sie UV-Licht erkennen können“, erklärt Professor Christa Neumeyer vom Zoologischen Institut der Universität Mainz. Als Zapfen werden die Sehzellen im Auge bezeichnet, die für die Unterscheidung von Farben zuständig sind. Das menschliche Auge kann nur rot, grün und blau voneinander unterscheiden – die übrigen Farben ergeben sich durch Mischungen ähnlich wie bei einer Malpalette.
Das Wahrnehmungsspektrum bestimmter Fische vergrößert sich durch den zusätzlichen Zapfen und sie können damit besser sehen als Menschen. Dies hilft ihnen insbesondere bei der Nahrungssuche.
Menschen sehen im Wasser ohne Taucherbrille fast nichts, Fische dagegen nehmen selbst winzige Details wahr: „So können Goldfische in klarem Wasser, das viel UV-Licht enthält, sogar kleinste Wasserflöhe gegen die Wasseroberfläche erkennen“, erläutert Neumeyer die Vorteile des zusätzlichen Zapfens.
Übrigens: Fische können auch Farben voneinander unterscheiden. Ob das auch im heimischen Aquarium klappt, lässt sich ganz einfach herausfinden. Dazu einfach bei jeder Fütterung eine grüne Karte hochhalten und bei jedem schlichten Besuch am Becken eine rote Karte zeigen. Können die Fische Farben unterscheiden, werden sie nach rund einer Woche begierig auf Futter zur Oberfläche schwimmen, sobald sie die grüne Karte sehen. Wenn sie jedoch die rote Karte gezeigt bekommen, werden sie nicht darauf reagieren.
(IVH-Pressedienst, 16.04.2008 – NPO)