Haie sind nicht in der Lage Farben zu unterscheiden. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie australischer Forscher. Rochen und Seekatzen, die eng mit den Haien verwandt sind, können hingegen begrenzt Farben erkennen.
Haie sind effiziente Jäger. Ihr evolutionärer Erfolg wird unter anderem ihren beeindruckenden Sinnessystemen zugeschrieben, einschließlich ihres Sehvermögens. Bisher war unklar, ob Haie Farben sehen, obwohl sie gut entwickelte Augen und einen großen sensorischen Gehirnbereich besitzen, der die visuellen Informationen verarbeitet.
Zwei Hauptarten von Fotorezeptoren
Auf der Netzhaut gibt es zwei Hauptarten von Fotorezeptoren. Stäbchenzellen sind sehr lichtempfindlich und ermöglichen Nachtsichtigkeit. Zapfenzellen reagieren ebenfalls auf Licht, sind aber weniger lichtempfindlich. Augen mit unterschiedlichen Spektraltypen von Zapfenzellen können zwischen unterschiedlichen Farben unterscheiden, Stäbchenzellen dagegen nicht.
Sehweise von Haien enträtselt
Die Wissenschaftler um Nathan Scott Hart von der University of Western Australia und der University of Queensland in Australien konnten im Rahmen ihrer Untersuchung nun zeigen, dass Haiaugen – obwohl sie ein großes Spektrum von Wellenlängen wahrnehmen – nur einen einzigen Zapfenzellentyp für langwelliges Licht auf der Netzhaut besitzen. Deshalb sind sie wahrscheinlich vollständig farbenblind, schreiben die Forscher online im Fachjournal „Naturwissenschaften – The Science of Nature“ von Springer.