Doch keine „Erfindung“ der Dinos: Auch die Flugsaurier besaßen schon echte Federn – wenn auch sehr primitive. Das belegen zwei gut 160 Millionen Jahre alte Pterosaurier-Fossilien, die Paläontologen im Süden der Mongolei entdeckt haben. Auf der Haut der Tiere sind vier verschiedene Vorformen von Federn erhalten, die denen der Dinosaurier verblüffend ähneln. Demnach könnten Federn schon bei den gemeinsamen Vorfahren von Dinos und Flugsauriern existiert haben, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Fossilfunde belegen, dass viele Dinosaurier keineswegs Schuppen, sondern ein farbiges Federkleid trugen – von wendigen Räubern wie dem Microraptor bis zu pflanzenfressenden Vogelbecken-Dinosauriern. Sogar frühe Vertreter des Tyrannosaurus besaßen schon primitive Federvarianten. Meist ähnelten diese Protofedern allerdings eher Haaren und Daunen als den Schwingen der modernen Vögel.
Flugsaurier-Fossilien mit Haut und Haaren
Doch waren die Dinosaurier wirklich die ersten Tiere, die Federn entwickelten? Oder besaßen vielleicht sogar schon ihre Vorfahren erste Federvorformen? Wäre letzteres der Fall, dann müssten auch die Flugsaurier als Schwestergruppe der Dinos diese Anlagen zur Gefiederbildung geerbt haben. Bisher allerdings fehlten dafür die fossilen Belege. Stattdessen schien die Haut der Flugsaurier nur mit sogenannten Pycnofasern bedeckt zu sein – einfachen, haarähnlichen Anhängen.
Das aber erweist sich nun als Irrtum. Denn Baoyu Jiang von der Universität Nanjing und seine Kollegen haben nun im Süden der Mongolei zwei Pterosaurier-Fossilien entdeckt, die das Gegenteil belegen. Die Haut dieser 160 bis 165 Millionen Jahre alten Flugsaurier ist so gut konserviert, dass an vielen Stellen noch Haar- und Federreste erkennbar blieben. Mithilfe von Elektronenmikroskopen und verschiedenen Spektroskopen haben die Forscher deren Aufbau untersucht.