Dicke Luft: Pollen-Allergiker müssen sich auf zunehmende Probleme einstellen. Denn die steigenden CO2-Werte der Luft fördern die Pollenproduktion von Gräsern deutlich, wie ein Experiment belegt. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte sich die Belastung mit Gräserpollen dadurch verdoppeln, wie die Forscher im Fachmagazin “ PLOS ONE“ berichten.
Mit dem Pollenflug im Frühjahr beginnt für Millionen Heuschnupfen-Geplagte die Zeit von Niesreiz, verstopfter Nase und geröteten Augen. Die mit der Luft umhergewirbelten Blütenpollen von Bäumen und Gräsern lösen eine überschießende Immunreaktion aus, die die lästigen Symptome hervorruft. Und die Belastung wächst: Schon vor zwei Jahren belegte eine europaweite Studie, dass die Pollenkonzentration in der Luft stetig ansteigt – in urbanen Gebieten um drei Prozent pro Jahr, auf dem Land um rund ein Prozent.
Graswuchs mit dem CO2 von morgen
Neben der Erwärmung des Klimas vermuten Forscher den Schuldigen vor allem in dem steigenden Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre. Denn CO2 fördert das Pflanzenwachstum und diese könnten dadurch auch mehr Pollen erzeugen. Ob und wie stark sich CO2-Werte, aber auch die Konzentration von bodennahem Ozon, auf die Pollenproduktion auswirken, haben nun Christine Rogers von der University of Massachusetts in Amherst und ihre Kollegen in einem Experiment untersucht.
Ihre Studie führten die Wissenschaftler mit Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense) durch. Die Pollen dieses auch bei uns weit verbreiteten Grases gelten als einer der Hauptauslöser für Heuschnupfen. Im Versuch zogen die Forscher dieses Gras in Klimakammern unter heutigen CO2-Werten und unter dem doppelten Gehalt dieses Gases auf. Zusätzlich variierten sie auch den Ozonwert. Nachdem die Gräser ihre Blüte erreichten, sammelten und zählten die Wissenschaftler die Blütenköpfe und ermittelten Pollenmenge und den Gehalt des Heuschnupfen-Allergens Phl p5.