Hunde können Krebs erkennen: Die Tiere riechen am Atem und Stuhl der Betroffenen, ob diese an Darmkrebs erkrankt sind. Dies belegt jetzt eine Studie im Fachmagazin „Gut“. In den Experimenten erkannten Hunde sogar Frühstadien der Krebserkrankung mit hoher Trefferquote. Diese Erkenntnisse deuten auch darauf hin, dass chemische Indikatoren für den Krebs im Körper zirkulieren und so auch durch neu zu entwickelnde Tests identifiziert werden könnten.
Beim Darmkrebs ist die frühe Erkennung und Behandlung entscheidend: Wird er früh erkannt, ist die Heilungschance noch sehr hoch. Bisher erfolgt die Früherkennung vorwiegend über Stuhlproben oder eine Darmspiegelung. Jetzt jedoch sind japanische Forscher auf eine weitere eher ungewöhnliche Methode gestoßen: Hunde. Schon in früheren Studien gab es Hinweise darauf, dass die Vierbeiner andere Krebsarten, darunter Lungen-, Brust- und Eierstockkrebs erschnüffeln können.
Labrador macht Riechtests
In ihrem Experiment haben die Wissenschaftler um Hideto Sonoda vom Fukuoka Hospital in Japan nun belegt, dass auch bei Darmkrebs offenbar riechbare chemische Stoffe im Körper produziert werden. Für ihre Versuche nutzen sie einen achtjährigen Labrador, der ursprünglich auf die Entdeckung von Ertrunkenen trainiert war, aber seit 2005 auf die Wahrnehmung von Krebs „umgeschult“ wurde.
Im Laufe mehrere Monate führt dieser Hund insgesamt 74 Riechtests durch. Jeder Test bestand aus fünf Proben entweder vom Atem oder vom Stuhl verschiedener Versuchspersonen. Nur jeweils eine dieser Proben stammte dabei von einem Krebspatienten. Insgesamt wurden Proben von 48 Darmkrebspatienten, gut 1001 gesunden Freiwilligen und noch einmal gut 100 Probanden mit Darmpolypen untersucht. Letztere gelten als gutartige Vorform des Darmkrebses.