Wie der Mensch, so der Hund: Hunde sind ähnlich wie wir Menschen besonders gut darin, Gesichtsausdrücke und Gesten zu verstehen. Und das zeigt sich auch in ihrem Gehirn, wie Forschende nun herausgefunden haben. Demnach haben Hunde wie wir ein spezielles Hirnareal, in dem sie die Körperhaltung ihres Gegenübers verarbeiten und einordnen. Anders als bei uns kommen bei der Wahrnehmung anderer allerdings nicht nur visuelle Gehirnregionen zum Einsatz, sondern auch solche für den Geruchssinn.
Mensch und Hund sind seit mindestens 15.000 Jahren ein enges Team, das sich auch ohne Worte versteht. Das liegt unter anderem daran, dass die Vierbeiner im Laufe der Zeit unsere Gestik und Mimik verinnerlicht haben. So verstehen Hunde zum Beispiel allein anhand unseres Gesichtsausdrucks, ob wir fröhlich oder zornig sind. Darin sind sie sogar besser als Schimpansen.
Außerdem sind Hunde in der Lage, die Gesichter vertrauter Personen auf Fotos wiederzuerkennen. Wie genau sich diese ausgeprägten sozialen Fähigkeiten im Hundehirn zeigen, ist bislang allerdings nur in Teilen bekannt.

Diaschau mit Hirnscan
Forschende um Magdalena Boch von der Universität Wien haben nun untersucht, was im Gehirn eines Hundes vor sich geht, wenn er Gesichter und Körper von Menschen und Artgenossen sowie leblose Objekte, zum Beispiel Spielzeug, betrachtet. Dafür zeigten sie 15 Hunden entsprechende Bilder und zeichneten parallel ihre Hirnaktivität mit einem funktionellen Magnetresonanztomografen (fMRT) auf. Zuvor waren die Vierbeiner schrittweise an das Gerät gewöhnt worden. Während der Scans trugen sie außerdem Ohrenstöpsel als Lärmschutz und konnten über eine spezielle Rampe jederzeit gehen.