Die Mitgliedsstaaten der Internationalen Walfangkommission IWC haben Japans Programm zum wissenschaftlichen Walfang eine deutliche Abfuhr erteilt. Eine von Australien eingebrachte Resolution, die den wissenschaftlichen Walfang verurteilt, wurde mit 30 zu 27 Stimmen angenommen. Nach den Ergebnissen der ersten beiden Tage, ist dies eine weitere Niederlage für die Japaner auf dem diesjährigen Treffen der IWC.
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Die Resolution hat für Japan allerdings keinen verbindlichen Charakter. „Japan wird sein Walfangprogramm durchziehen“, fürchtet Volker Homes, Walexperte des WWF. „Trotzdem ist das Ergebnis ein moralischer Erfolg.“ Es zeige, dass der japanische Stimmenkauf bisher keinen Erfolg hat. Der Vorsprung der Walschützer werde allerdings immer kleiner.
Japans neues Programm zum wissenschaftlichen Walfang sieht eine Ausweitung der Fangquoten auch auf die stark bedrohten Finn- und Buckelwale vor. Jeweils 50 der seltenen Tiere sollen in den kommenden Jahren in den Gewässern der Antarktis gefangen werden. Artenschützer Homes: „Die Japaner jagen damit ausgerechnet in einem Gebiet, das von der IWC mit großer Mehrheit als Walschutzgebiet ausgewiesen wurde.“
Der WWF hat im Vorfeld der IWC eine Studie vorgestellt, die belegt, dass wissenschaftlicher Walfang, der tödlich für die Wale endet, vollkommen unnötig ist. „Es ist heute möglich Wale zu erforschen, ohne sie dabei zu töten“, sagt Volker Homes. „Die Hightech-Nation Japan arbeitet im 21. Jahrhundert noch mit den Methoden von 1940.“ Das Walfleisch aus den Forschungsprogrammen landet als Delikatesse auf japanischen Märkten.
(WWF, 23.06.2005 – DLO)