Birdies über Par: Goffin-Kakadus beherrschen sogar das „Golfspielen“ und beweisen so ihre Fähigkeit, räumlich komplexe Aufgaben mit kombinierten Werkzeugen zu lösen. Die schlauen Vögel lernen schnell, einen Ball zuerst mit dem Schnabel auf das „Grün“ zu applizieren und ihn dann mit einem „Schläger“ einzulochen. Dies demonstriere Werkzeugnutzung auf ähnlich hohem Niveau wie bei Primaten, berichten die Wissenschaftler.
Die in Indonesien heimischen Goffin-Kakadus sind wie die Krähen für ihre Lernfähigkeit und innovative Problemlösung bekannt. Die klugen Vögel basteln sich Werkzeuge, beherrschen das Hütchenspiel und knacken problemlos ein fünfteiliges Tresorschloss. Dabei wägen die Kakadus jedoch genau ab, wann sich der Aufwand lohnt und sie können logische Entscheidungen nach dem Ausschlussprinzip treffen. All dies sind kognitive Fähigkeiten, die man lange nur von Primaten kannte.
Werkzeugnutzung auf die kombinierte Art
Jetzt haben die Goffin-Kakadus ihr Geschick auch in einer weiteren Disziplin bewiesen: dem assoziativen Werkzeuggebrauch. Darunter versteht man die Nutzung mehrerer Objekte oder kombinierter Werkzeuge zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels. Diese Fähigkeit war für die Menschheitsentwicklung entscheidend, wurde aber nur bei sehr wenigen Tieren nachgewiesen. Antonio José Osuna Mascaró von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und seine Kollegen wollten daher herausfinden, ob auch Goffin-Kakadus dies beherrschen.
„Ich wollte ein Experiment entwerfen, um zu testen, inwieweit diese erstaunlichen Kreaturen bei der Nutzung von Werkzeugen auf simultane Handlungen achten“, erklärt Mascaró. „Die Antwort lag auf meinem Weg zum Labor: ein Golfplatz! Eine golfähnliche Aufgabe würde es mir ermöglichen, die Fähigkeit der Tiere zu testen, kombinierte Werkzeugaktionen auszuführen.“