Kinder sorgen im Leben verheirateter Paare für mehr Zufriedenheit – je mehr Kinder, desto glücklicher die Eltern. Für das Glück unverheirateter Paare spielen Kinder hingegen nur eine geringe oder sogar gar keine Rolle. Dies berichten jetzt britische Forscher in der Online-Ausgabe der Springer-Fachzeitschrift „Journal of Happiness Studies“.
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Die neuen Ergebnisse widersprechen früheren Studien, die vermuten ließen, dass die Zahl der Kinder keinen Einfluss auf die Zufriedenheit der Eltern hat beziehungsweise die Zufriedenheit sogar in Einzelfällen mit der Zahl der Kinder abnimmt. Dies wurde schlicht und einfach darauf zurückgeführt, dass Kinder viel Arbeit machen und Mutter und Vater nur wenig dafür zurückbekommen.
Große Unterschiede zwischen Verheirateten und Unverheirateten
Luis Angeles von der University of Glasgow in Großbritannien hält diese Auffassung für zu stark vereinfacht. Auf die Frage nach dem Wichtigsten im Leben nennen die meisten Menschen ihre Kinder an erster Stelle. Im Gegensatz zu vorangegangenen Studien berücksichtigte Angeles‘ Analyse zur Wechselwirkung von Kindern und Lebensglück auch individuelle Aspekte, wie etwa Familienstand, Geschlecht, Alter, Einkommen und Bildung.
Für Verheiratete jeden Alters und ganz besonders für verheiratete Frauen bedeuten Kinder laut dem neuen Report größere Zufriedenheit und in der Tat steigt das Lebensglück mit der Anzahl der im Haushalt lebenden Sprösslinge.
Die Umstände müssen stimmen
Von negativen Erfahrungen mit Kindern berichten dagegen vor allem Menschen, die geschieden sind, die ohne Trauschein zusammenleben und Alleinerziehende, die nie verheiratet gewesen sind. Im Bezug auf gesellschaftliches Leben und Freizeit fordern Kinder nach den Ergebnissen der Forscher allerdings in jedem Fall ihren Tribut.
Angeles Fazit: „Ganz offensichtlich tragen Kinder zum Lebensglück bei, wenn die Umstände stimmen – also, wenn sich Menschen zur Elternschaft bereit fühlen. Obgleich dieser Zeitpunkt natürlich sehr individuell ist, scheint er doch für viele Menschen mit der Heirat gekommen zu sein.“
(Springer Verlag/Journal of Happiness Studies, 27.10.2009 – DLO)